20.12.21 Neu im Trüel-Keller: Tischwein vom Fass

Was die Bierbrauer schon lange zelebrieren und die Italiener einst als «Vino di tavola» ins Leben riefen, können wir jetzt auch: Wir zapfen Tinus Pinot Noir nach Gusto der Event-Gäste direkt ab Fass in die Glas-Karaffe. Schon nach kurzer Zeit im Eichenfass übernimmt der Wein eine dezente Holz-Note.

Bei unserem neuen Tischwein im Trüel-Keller ist der Tüftler in mir aufgelebt. Gäste, die darüber diskutierten, ob sie lieber die spritzig-fruchtigen Weine aus dem Stahlfass oder die herb-holzigen aus dem Barrique mögen, brachten mich auf eine Idee. Ich füllte den im Edelstahl gekelterten Pinot Noir ins 20-Lt. Holzfässchen und probierte ihn nach einer Weile. Und siehe da: Der Pinot verlor schon bald etwas seiner spritzig-fruchtigen Säure und gewann dafür einen Hauch Barrique-Geschmack hinzu. Gäste, die sich also nicht einigen können, finden jetzt die goldene Mitte in Tinus neuem Pinot Noir aus dem 20-Lt-Fässchen.

Dekantieren und Karaffieren

Wein in der Glaskaraffe zu servieren, erfüllt zwei weitere Zwecke. Dekantieren und Karaffieren sind bekannte Techniken, bei denen man den Wein aus der Flasche in einen offenen Glasbehälter füllt. Beim Dekantieren setzen sich die Sedimente alten Weins sichtbar am Boden der Karaffe ab. So lässt sich verhindern, dass sie ins Glas gelangen. Beim Karaffieren führt man jungem Wein möglichst viel Luft zu, um seinen Geschmack zu intensivieren.

Heutige Bedeutung des Vino di Tavola

Der traditionelle Vino di Tavola hat in Italien an Bedeutung verloren seit die EU diese Bezeichnung für Weine der untersten Güteklasse einführte. Vermutlich kursierten auch zu viele Gerüchte über Wirte, die halb geleerte Flaschen in Karaffen zusammenschütteten. Ausserdem werden heute Massenweine im Tetra-Pack zum Teil als Vino di Tavola angeboten, was dem Ruf des Karaffen-Weins weiter geschadet haben dürfte.

Trouvaillen aus kleinen Produktionen

Tatsächlich konnte ein Vino di Tavola in einem gut geführten Restaurant auch eine echte Trouvaille sein, wenn er etwa von einem Weingut stammte, das experimentelle Spezialitäten-Weine in kleineren Mengen herstellte, als die DOP-Zertifizierung forderte. Ein Wirt konnte sich mit einem hervorragenden Vino di Tavola durchaus als Kenner der regionalen Weine profilieren. Ein Gast, der sich auf die Angaben des Wirtes bezüglich Herkunft, Rebsorte und Qualität verliess, ehrte zudem das Haus mit seinem Vertrauen und durfte nicht enttäuscht werden.

Unser Tischwein im Trüel-Keller ist der selbe Qualitäts-Pinot-Noir, den wir auch in Flaschen anbieten. Sein AOC-Siegel garantiert, dass der Wein aus der Region am Bielersee stammt und alle hier geltenden Produktionsvorschriften erfüllt.